Port für die Chemotherapie

Auf einen Blick

  • Bei einem Portkatheter handelt es sich um einen dauerhaften Zugang in eine Vene
  • Über einen Port kann die Chemotherapie - die Zytostatika - verabreicht werden
  • Für das Einsetzen des Ports ist ein kleiner operativer Eingriff nötig
  • Ein Port sollte regelmäßig gespühlt werden
  • Der Port kann nach Ablauf der Therapie wieder entfernt werden oder im Körper verbleiben

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist ein Port?

Bekommt man bei einer Chemotherapie regelmäßig Zytostatika intravenös (direkt in den Blutkreislauf) verabreicht, bietet sich ein Portkatheter, kurz „Port“ an. Es handelt sich dabei um einen dauerhaften Zugang zu einer Vene. Ein Port ist eine kleine Kammer (aus Metall oder Kunststoff) mit einer Silikonmembran und einem kurzen Schlauch, der direkt in eine Vene (Blutgefäß) nahe dem Herzen mündet. Der Port wird mit einer Spezialnadel über die Membran punktiert.

Gut zu wissen: Ports halten in der Regel zwischen 1.500 bis 2.000 Nadelstichen mit Spezialnadeln.

Warum braucht man einen Port?

Ein Port bietet viele Vorteile:

  • Zytostatika können direkt über den Port verabreicht werden, statt jedes Mal erneut eine Vene anstechen zu müssen
  • Die Venen werden geschont und Entzündungen vorgebeugt
  • Das Risiko, dass Zytostatika versehentlich ins Gewebe laufen, wird verringert
  • Andere wichtige Medikamente können über den Port gegeben werden z.B. Schmerzmittel
  • Künstliche (parenterale) Ernährung kann über den Port gegeben werden
  • Blutentnahmen sind in manchen Fällen über den Port möglich

Wie wird der Port gesetzt?

Der Port wird mittels eines kleinen Hautschnitts in das Unterhautgewebe (subkutan) verlegt und vernäht oder verklebt. Er wird mit einem Katheter (Schlauch) verbunden. Der Port wird häufig unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt, gelegentlich ist der Eingriff aber auch am Unterarm möglich. Der Katheter ist durch die Einlage in eine große Vene (Vena subclavia) an das zentrale Blutsystem angeschlossen. Dieser operative Eingriff kann in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) oder in einer kurzen Vollnarkose erfolgen.

Wichtige Informationen zum Eingriff mit Lokalanästhesie/örtlicher Betäubung:

  • Die OP erfolgt in der Regel ambulant (sie können nach dem Eingriff gleich nach Hause)
  • Sie müssen nicht nüchtern sein, sondern essen Sie am besten eine ausreichende Mahlzeit
  • Medikamente können normal eingenommen werden
  • Achtung: Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wie Marcumar oder Heparin, bitte vorher mit dem Arzt sprechen

Portpass: Patienten, denen ein Port eingesetzt wird, erhalten einen Portpass. In diesem sind wichtige Informationen zum Port hinterlegt, da es unterschiedliche Arten von Ports gibt.

Achtung: Es ist hilfreich den Portpass immer bei sich zu haben, vor allem bei einem Arztwechsel oder im Notfall.

Was darf ich mit einem Port nicht machen?

Ein Port ist ein möglicher Zugang in ihren Körper und muss deshalb vor Entzündung geschützt werden. Um die Pflege des Ports bei der Verabreichung von Medikamenten oder Infusionen kümmert sich das Behandlungsteam. Es wird streng auf Hygiene geachtet (z.B. Desinfektion) und der Port wird nach Benutzung mit einer Kochsalzlösung oder Heparin (hemmt die Blutgerinnung) gespült.

Ist der Port nicht in Benutzung gibt es unterschiedliche Empfehlungen für die Pflege, was auch abhängig vom Port selbst ist. Am besten fragen Sie ihren Arzt nach den Herstellerempfehlungen des Ports. Es kann sein, dass Sie den Port alle 4-6 Wochen, alle 3 Monate oder in anderen Zeiträumen von spülen lassen sollten.

Wie lange bleibt ein Port?

Ein Port kann problemlos im Rahmen eines kleinen Eingriffs wieder entfernt werden. Dies erfolgt meist mit einer Lokalanästhesie (örtlichen Betäubung). Viele Ärzte empfehlen ihn mindestens 2 bis 3 Jahre nach Therapieende zu belassen, da in dieser Zeit das Rückfallrisiko hoch ist. Ein Port muss frühzeitig entfernt werden, wenn es zu einer Entzündung kommt.

Anzeichen einer Entzündung des Ports: die Stelle um den Port ist gerötet und überwärmt. Nach der Benutzung oder Spülen des Ports treten öfter Frösteln, Fieber, Zittern oder Schüttelfrost auf. Wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Entzündung immer an einen Arzt!

Port nach der Chemotherapie entfernen: Scheuen Sie sich nach Therapieende nicht, ihren Arzt auf eine Entfernung ihres Ports anzusprechen! Grundsätzlich kann der Port, aus medizinischer Sicht, zeitlebens belassen werden, aber Studien fanden heraus, dass der Port für viele Patienten eine belastende Erinnerung an ihre Krankheit ist. Eine Entfernung des Ports, kann daher für Patienten eine körperliche und psychische Befreiung bedeuten. Der Wunsch nach einer Entfernung ist demnach ernst zu nehmen.

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Zuletzt geändert am: 07.10.2024
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Ivziku, D., Gualandi, R., Pesce, F. et al. (2022) Adult oncology patients’ experiences of living with a central venous catheter: a systematic review and meta-synthesis. In: Support Care Cancer. 30, S.3773–3791.

Krankheitserfahrungen.de Port. https://www.krankheitserfahrungen.de/module/darmkrebs/themen/behandlungen/port; Letzter Abruf: 07.10.2024

Krebsinformationsdienst (2019) Port zur Chemotherapie: Wie pflegen, wann entfernen? . https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie/portsysteme.php; Letzter Abruf: 07.10.2024

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