Die Annahme, Sie könnten sich mehrere Tage vollständig ausruhen, um Kraft zu sammeln, und danach mit mehr Energie wieder aktiv zu werden, erweist sich als Trugschluss: Denn Kräfte lassen sich nicht ansparen wie Geld auf einem Konto. Vielmehr bewirkt eine vollkommene Schonung das genaue Gegenteil. Die unterforderten Körperstrukturen, wie z. B. Muskelfasern, bauen sich durch Inaktivität ab, sodass Sie nur noch mehr Kraft während Ihrer Krebserkrankung verlieren.
Ein Kraftverlust bedeutet wiederum, dass Sie noch inaktiver werden. Sie geraten in einen Teufelskreis, bei dem Sie sich aus beruflichen und sozialen Kontakten zurückziehen und auch nicht mehr richtig am Familienleben teilnehmen können. Stehen Sie deshalb Bewegungsangeboten, die von Ihrer Familie, Ihren Ärzten, Onkologen, Physiotherapeuten oder auch dem Pflegepersonal an Sie herangetragen werden, zunächst einmal grundsätzlich positiv gegenüber.
Wenn niemand Sie auf die Bedeutung eines Bewegungstrainings während Ihrer Krebserkrankung aufmerksam macht, können Sie selbst aktiv werden und Ihr Umfeld gezielt nach Angeboten fragen.