Wie ordnest du den Kurs in die schon bestehenden Angebote für Patient*innen mit einer Krebserkrankung ein?
Der Kurs schlägt für Patient*innen eine Brücke und ist natürlich kein Ersatz für eine Ernährungs- oder eine psychoonkologische Therapie. Wir haben Selbstchecks in jedem Modul, wo man eigenständig überprüfen kann, was man gerade an sich bemerkt und wo man vielleicht Bedarf hat, sich noch einmal mit Ärzt*innen oder Expert*innen auszutauschen. Ich zeige auch in den Videos, wo man sich hinwenden kann. Das ist auch Ziel für den Kurs, das weiter auszubauen.
Wie meinst du das genau mit der „Brücke“ für Patient*innen?
Im Kurs kann das Individuelle nicht abgebildet werden, aber es kann auf bestimmte Themen aufmerksam gemacht werden: warum spielen Mangelernährung und Gewichtsverlust eine Rolle? Wie sollte Ernährung aussehen? Oder auch gerade dieser Zuckermythos, dass man sich nicht geißelt und auf irgendwas verzichtet, worauf man gar nicht verzichten muss. Es gilt erstmal ein bisschen Druck rauszunehmen, das ist sicherlich der Grundtenor. Für alles, was dann individuell ist, sollte man zu entsprechenden Berater*innen gehen, die da weiterhelfen können.
Wer hat alles an dem Kurs mitgewirkt?
Zunächst habe ich mit Patient*innen gesprochen, was für sie zu Beginn relevant war. Da haben sich ein paar wiederkehrende Themen ergeben, obwohl mir ist auch nochmal klar geworden, dass jede*r anders an die Sache herangeht. Nachdem der Kurs stand, habe ich den Teilnehmer*innen der ersten Umfrage einen Zugang geschickt, damit sie sich einloggen können und habe auch schon Feedback bekommen, da war ich sehr erfreut: es hilft, dass sie sagen, dass sie sich gefreut hätten, wenn es das schon früher gegeben hätte. Dann hatte ich noch die Expert*innen, die mir bei den Inhalten geholfen haben, das war sehr wichtig.
Wie soll es mit dem Kurs weitergehen?
Ich würde mir wünschen, dass jeden Monat ein paar neue Patient*innen den Weg zum Kurs finden und irgendwann regelmäßig 10-20 Patient*innen teilnehmen. Dass sich daraus eine Gruppe aufbaut, mit der man sich ein- oder zweimal pro Monat online trifft und Themen nochmal aufbereitet. So ergibt sich ein Austausch, der es uns erlaubt den Kurs weiterzuentwickeln und den Teilnehmer*innen hilft sich vernetzt zu fühlen. Unser großes Ziel ist, dass der Kurs die Verunsicherung nimmt und ein Leitfaden für die Patient*innen wird. Sie sollen danach wissen, was wirklich zu tun ist, um gut durch die Therapie zu kommen.
° Anmerkung der Redaktion