Ernährung zur Krebsvorbeugung

Eine falsche Ernährung kann durchaus zur Entstehung von Krebs beitragen. Erfahren Sie, was Sie präventiv tun können und wie Sie sich ernähren sollten.

Auf einen Blick

  • Ernährung kann einen wesentlichen Einfluss auf die Ernährung von Krebs haben
  • Empfehlenswert ist eine gesunde, abwechslungsreiche und schmackhafte Ernährung 
  • Ihr Ernährungsberater unterstützt Sie individuell

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Entstehung von Krebs?

Die Entstehung von Krebs ist ein komplexer Vorgang. Sie wird von drei wesentlichen Faktoren beeinflusst:

  • Individuelle Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht, genetische Vorbelastungen)
  • Umweltfaktoren (z.B. Viren, UV-Strahlung, Kontakt mit krebserregenden Stoffen, wie Schwermetalle)
  • Ernährung und Lebensstil

Die alltägliche Ernährung hat einen deutlichen langfristigen Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten und auch auf die Entstehung verschiedener Krebsarten. Tatsächlich wird davon ausgegangen, dass 30-50% aller Krebsfälle auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen sind.

Wichtig zu wissen: Eine gesunde Ernährung allein reicht nicht aus, um Krebs vorzubeugen, sondern muss durch andere Aspekte eines gesunden Lebensstils ergänzt werden: Bewegung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol, UV-Schutz. Das „Gesamtpaket“ ist demnach entscheidend!

Hier können die aktuellen Empfehlungen zur Krebsprävention eingesehen werden.

Kann man durch gesunde Ernährung Krebs vorbeugen?

Eine gesunde Ernährung ist zur Vorbeugung (Prävention) von Krebs zu empfehlen, ebenso ein gesundes Körpergewicht (BMI <25). Das bedeutet, dass Sie keine strenge Diät einhalten müssen, sondern nur einige Grundsätze zu beachten brauchen. Dabei können individuelle Wünsche und Vorlieben berücksichtigt werden.

Eine gesunde Ernährung zeichnet sich unter anderem durch folgende Eigenschaften aus: 

  • Achten Sie auf genügend pflanzliche Lebensmittel (Obst, Gemüse) ca. 400g/Tag
  • Essen Sie vielseitig (unterschiedliche Sorten Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse)
  • Essen Sie ausreichend Getreideprodukte und Kartoffeln
  • Greifen Sie möglichst oft zu Vollkornprodukten statt Weißbrot (gute Versorgung mit Ballaststoffen, mind. 30g/Tag)
  • Milch und Milchprodukte sind grundsätzlich zu empfehlen, da sie eine wichtige Eiweiß- und Kalziumquelle sind 
  • Essen Sie regelmäßig Fisch: 1-2 mal pro Woche
  • Der Verzehr von (rotem) Fleisch und besonders von Fleischprodukten (z.B. Wurstwaren) sollte eingeschränkt werden
  • Begrenzen Sie fettreiche Produkte
  • Fett- und zuckerreiche oder salzreiche Zubereitungsformen meist bei Fertigprodukten sollten gemieden werden
  • Bevorzugen Sie pflanzliche Fette bei der Zubereitung (z.B. Rapsöl, Olivenöl, Leinöl)
  • Trinken Sie ausreichend, verzichten Sie aber auf zuckerhaltige Getränke (Säfte, Limonaden)
  • Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein oder verzichten Sie ganz auf Alkohol
  • Bereiten Sie Ihr Essen schonend zu, damit viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben

Kurz und kompakt

Die wichtigsten Empfehlungen zur Krebsvorbeugung

  • Gesundes Körpergewicht halten (bei Erwachsenen derzeit BMI zwischen 18,5-24,9 kg/m2*, abhängig von ethnischer Gruppe)
  • Körperlich aktiv sein – gehen statt sitzen!
  • Viele Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen) essen
  • Wenig Fast-Food und Fertigprodukte essen
  • Wenig rotes (Rind, Schwein, Lamm) und verarbeitetes (z.B. Wurstwaren) Fleisch essen
  • Wasser statt zuckerhaltiger Getränke trinken
  • Auf Alkohol verzichten
  •  Auf Rauchen verzichten
  • Keine Nahrungsergänzungsmittel ohne nachgewiesenen Mangel

Stillen zeigt einen vorbeugenden Effekt für Brustkrebs und wird auch mit einem vorbeugenden Effekt gegen Übergewicht bei Kindern in Verbindung gebracht.

Welche Lebensmittel sollte man meiden?

Bisher gibt es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, welche Lebensmittel man konsequent meiden sollte, um keinen Krebs zu bekommen. Viele Untersuchungsergebnisse sprechen dafür, dass zu viel hochverarbeitetes, rotes Fleisch und Wurstwaren, eine große Menge an Alkohol, zu hohe Zufuhr von stärke- und zucker- aber auch salzreichen Lebensmitteln und Speisen das Risiko von Krebserkrankungen und Rezidiven (Wiederauftreten von Krebserkrankungen) erhöhen.  

Ist Übergewicht krebserregend?

Es gibt immer mehr wissenschaftliche Belege dafür, dass Übergewicht (Adipositas), also eine höhere Körperfettmasse, eine Ursache für viele unterschiedliche Krebsarten ist. Das heißt es erhöht das Risiko für bestimmte Krebsarten.

Übergewicht (Adipositas) hat vielfältige Auswirkungen auf unterschiedlichste körperliche Prozesse, bis hin zu solchen auf molekularer Ebene. Es führt dazu, dass Zellen schneller und wachsen, mehr DNA-Schäden (Erbsubstanz) auftreten, aber Sicherheitsmechanismen, wie der programmierte Zelltod (Apoptose), ausgeschalten werden. Dadurch begünstigt Adipositas die Entstehung von Krebs.

Ist Alkohol krebserregend?

Der Konsum von Alkohol steigert das Krebsrisiko. Für einige Krebsarten ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der getrunkenen Menge und dem Risiko für das Auftreten der Erkrankung nachgewiesen, z.B.:

  • Darmkrebs
  • Leberkrebs
  • Brustkrebs
  • Speiseröhrenkrebs
  • Krebs im Mund-Rachenraum

Weitere Krebsarten, bei denen ein Zusammenhang mit Alkohol vermutet wird, ist Magenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Gut zu wissen: nicht die Form des Alkohols (Bier, Wein, Schnaps) ist ausschlaggebend, sondern die Menge an reinem Alkohol, die jemand aufnimmt.

Maximale Mengen: obwohl keine Menge an Alkohol bedenkenlos empfohlen werden kann, gibt es Empfehlungen zu den Mengen an Alkohol. Das sind:

  • Für Männer: 20-24 g reinen Alkohol pro Tag, was einem halben Liter Bier oder Viertelliter Wein entspricht
  • Für Frauen: 10-12 g reinen Alkohol pro Tag, was einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein entspricht
  • An mindestens 2 Tagen die Woche sollte ganz auf Alkohol verzichtet werden

Bestimmten Gruppen wird ein kompletter Verzicht empfohlen: Jugendlichen; Frauen, die schwanger sind oder stillen und Menschen mit einer genetischen Vorbelastung für alkoholbedingte Erkrankungen.

Achtung: es ist nicht besser regelmäßig wenig, als gelegentlich viel Alkohol zu trinken.

Warum Alkohol Krebs verursacht, ist noch nicht abschließend wissenschaftlich untersucht. Es konnte aber bereits gezeigt werden, dass einige Abbauprodukte von Alkohol einen negativen Einfluss haben und sich zum Beispiel auch auf die Wirkung verschiedener Geschlechtshormone auswirken.

Achtung: wer zusätzlich noch raucht, erhöht sein Risiko an Krebs zu erkranken noch weiter, denn es wird davon ausgegangen, dass sich die Risiken des Rauchens und des Alkoholkonsums gegenseitig verstärken.

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Zuletzt geändert am: 16.01.2024
Autor: Redaktion StärkergegenKrebs

Qualitätssicherung: Dipl. Oec. Troph Iris Flöhrmann, Diätassistentin, Ernährungsberatung Stormarn

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Krebsinformationsdienst (2022) Alkohol steigert das Krebsrisiko. https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/alkohol.php; Letzter Abruf: 06.12.2023

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