Wenn dem Körper zu wenig Proteine über die Ernährung zugeführt werden, kommt es zu einer Kette negativer Auswirkungen:
- Abbau der Muskulatur: der Körper greift auf die in unseren Muskeln gespeicherte Energie zurück, wodurch diese abgebaut werden. Bei einer Krebserkrankung kann es sehr schnell zu einem Abbau von Muskelmasse kommen.
- Muskelschwäche
- (hoher) Gewichtsverlust
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Wundheilungsstörungen
- schlechteren Verträglichkeit der Therapien
- ungünstigen Krankheitsverlauf
Kann zu viel Protein aufgenommen werden?
In Deutschland kommt es durch das breite Nahrungsangebot häufig zu einer Überversorgung mit Proteinen. Wer sehr proteinreich isst und zusätzlich Eiweißshakes trinkt, kann also über die empfohlene Proteinzufuhr kommen.
Die im Überschuss aufgenommenen Proteine werden über den Urin wieder ausgeschieden. Ob eine erhöhte Proteinzufuhr einen Einfluss auf die Nierenfunktion hat, konnte bis heute nicht nachgewiesen werden.
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist es für Erwachsene jedoch unproblematisch, eine doppelte Proteinmenge als empfohlen zu sich zu nehmen.
Welche Lebensmittel sind gute Proteinlieferanten?
Bei der Auswahl an proteinreichen Lebensmitteln spielt auch die biologische Wertigkeit von Nahrungsproteinen eine große Rolle. Sie bezeichnet die Qualität eines eiweißreichen Lebensmittels und wie gut das Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Der Anteil von essenziellen Aminosäuren gibt Aufschluss darüber, wie hochwertig ein proteinreiches Lebensmittel ist.
Gute Proteinlieferanten sind folgende Lebensmittel:
Tierische Lebensmittel:
- Milch und Milchprodukte
- Eier
- Fisch
- Fleisch
Pflanzliche Lebensmittel:
- Hülsenfrüchte
- Vollkorngetreide
- Kartoffeln
- Samen und Nüsse
Hinzu kommt, dass Sie proteinreiche Lebensmittel gerne miteinander verzehren können, um die biologische Wertigkeit noch weiter zu steigern. Es kommt zu einer sogenannten Ergänzungswirkung, indem die Lebensmittel sich in ihrer proteinbezogenen Wertigkeit ergänzen.
Optimale Speisenkombination:
- Kartoffeln mit Speisequark und Ei
- Eintöpfe aus Hülsenfrüchten mit Kartoffeln
- Haferflocken mit Milch oder einer Milchalternative
- Kartoffeln mit Fisch oder Fleisch
- Rührei mit Milch
- Brot mit Käse
- Kombinationen aus Hülsenfrüchten (z.B. Bohnen-Mais-Salat)
Insgesamt haben tierische Lebensmittel eine höhere biologische Wertigkeit, da das tierische Protein dem menschlichen ähnlicher ist als das pflanzliche. Dennoch sollte die Ernährung aus 2/3 pflanzlichen und 1/3 tierischen Lebensmitteln bestehen, da die Aufnahme von tierischen Lebensmitteln mit der Aufnahme von Cholesterin sowie höheren Fettgehalten verbunden ist. Pflanzliche Lebensmittel zeichnen sich durch Ballaststoffe sowie wichtige Vitamine und Mineralstoffe aus.