Chronische Leukämien zeigen einen oft langsamen Krankheitsverlauf und stellen zunächst keine unmittelbare Bedrohung dar. Die chronische myeloische Leukämie (CML) sollte jedoch zeitnah behandelt werden, da aus ihr akute Verlaufsformen entstehen können, die wiederum in eine schnell bedrohliche Situation münden können.
Das tritt bei der behandelten CML deutlich seltener auf, als bei der unbehandelten Erkrankung. Die klassische CML mit Nachweis des sogenannten Philadelphia Chromosoms kann heute sehr gut mit einer oralen Therapie (= Einnahme einer Tablette am Tag) langfristig kontrolliert werden. Die meisten Patienten mit CML haben eine normale Lebenserwartung.
Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) hat oft eine langsamere Wachstumstendenz und muss in vielen Fällen nicht sofort behandelt werden, weil die Erkrankung zum Diagnosezeitpunkt noch keine Krankheitssymptome auslöst und den Patienten nicht unmittelbar bedroht. Das Therapieergebnis ist das Gleiche, wenn man die Behandlung erst zum Zeitpunkt einer Symptomatik beginnt.