Mundtrockenheit bei Krebs lindern

Wieso ist mein Mund trocken? Was verursacht Mundtrockenheit? Was hilft gegen einen trockenen Mund tun? Alle Antworten finden Sie in folgendem Beitrag.

Auf einen Blick

  • Mundtrockenheit entsteht, wenn die Speicheldrüsen im Mund zu wenig Spucke bilden
  • Mundtrockenheit kann durch Flüssigkeitsmangel oder als Folge der Krebstherapie auftreten
  • Zur Behandlung gibt es einige Maßnahmen, die Patienten selbst machen können oder auch Medikamente

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Wieso ist mein Mund trocken?

Mundtrockenheit, auch Xerostomie genannt, entsteht dann, wenn die Speicheldrüsen zu wenig Speichel (Spucke) bilden. Übliche Beschwerden einer Mundtrockenheit sind:

  • Trockener oder klebriger Mund
  • Schwierigkeiten oder sogar Schmerzen beim Sprechen, Schlucken oder Kauen
  • Störungen des Geschmackssinnes
  • Mundgeruch

Das kann langfristige Auswirkungen haben, wenn die Mundtrockenheit länger anhält:

  • Appetitlosigkeit
  • Reduzierte oder einseitige Ernährung
  • weniger Durst und dadurch geringere Flüssigkeitsaufnahme
  • negative Auswirkungen auf Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut

Dies kann sehr unangenehm sein und Menschen in Ihrem Alltag einschränken: sie schlafen schlechter, sind weniger belastbar, weil der Körper nicht ausreichend mit Energie und Flüssigkeit versorgt wird und sind dadurch sehr belastet.

 

Gut zu wissen:  der Mensch hat mehrere Speicheldrüsen. Viel Speichel wird in der Ohrspeicheldrüse der Unterkieferspeicheldrüse und der Unterzungenspeicheldrüse gebildet.

Was verursacht Mundtrockenheit?

Bei einer Krebserkrankung kann eine Mundtrockenheit auftreten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich:

  • Flüssigkeitsmangel
  • Medikamente, zum Beispiel Zytostatika bei einer Chemotherapie
  • In Folge einer Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich oder einer Operation

Achtung: Mundtrockenheit kann sich auch immer auf die Zahngesundheit auswirken, daher ist eine gute Zahnhygiene besonders wichtig!

Die Mundtrockenheit kann vorübergehend (kurzfristig) oder andauernd (langfristig) sein:

kurzfristige Mundtrockenheit:

  • bei Flüssigkeitsmangel (z.B. vor oder nach einer Operation oder Infektion)
  • durch Medikamente: Zytostatika (Chemotherapie), Opioide (Schmerzmittel)
  • aufgrund von Infektionen im Mundraum

langfristige Mundtrockenheit:

  • geschädigte Speicheldrüsen (z.B. nach Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich oder Radiojodtherapie)
  • fehlende Speicheldrüsen (z.B. nach einer Operation, um einen Tumor in einer Speicheldrüse zu entfernen)
  • andere Erkrankungen: manchmal tritt Mundtrockenheit bei Begleiterkrankungen (Erkrankungen zusätzliche zur Krebserkrankung) auf, z.B. bei Diabetes Mellitus

Gut zu wissen: Speichel hat viele Funktionen im menschlichen Körper und ist daher sehr wichtig. Er wirkt reinigend auf die Mundschleimhaut und die Zähne, verhindert die Ausbreitung von Krankheitserregern und ist an der Nahrungsaufnahme beteiligt (verdünnt die Nahrung und wird beim Schlucken und Schmecken benötigt). Nicht zuletzt brauchen wir ihn auch beim Sprechen.

Was kann man gegen einen trockenen Mund tun? Tipps und Hilfestellungen

Bei einer kurzfristigen Mundtrockenheit gibt es einige praktische Dinge, die man selbst tun kann:

  • Nehmen Sie über den Tag verteilt mehrere kleinere Mahlzeiten (5-6) zu sich.
  • Kleine Bissen nehmen, gründlich kauen und dazu immer kleine Schlucke trinken.
  • Trinken hilft gegen Mundtrockenheit: trinken Sie viel und am besten häufig in kleinen Mengen. Ideal sind Wasser oder Tee.
  • Essen Sie Speisen mit viel Flüssigkeit
  • Weiche, flüssigkeitsreiche Speisen (Suppe, Kompott, Pudding) essen
  • Kaugummi kauen oder zuckerfreie Bonbons lutschen um den Speichelfluss anzuregen. Eine ähnliche Wirkung haben säurehaltige Lebensmittel
  • Meiden Sie Speisen, die die Mundschleimhaut zusätzlich austrocknen oder reizen können (salziges stark gewürztes, Alkohol, Kamillentee)
  • Verzichten Sie auf den Verzehr von trockenen, bröseligen und krümeligen Lebensmitteln
  • Frischmilchprodukte können zu Schleimbildung führen – Sauermilchprodukte wie Butter-, Dickmilch oder Kefir eignen sich besser

Bei langfristiger Mundtrockenheit, wenn die Speicheldrüsen geschädigt oder teilweise entfernt wurden, gibt es medizinische Maßnahmen, unter anderem Medikamente oder Speichelersatzprodukte.

Achtung: bei langfristiger Mundtrockenheit sollte besonders darauf geachtet werden Langzeitfolgen, wie Entzündungen im Mundraum und Schäden an Zähnen und Zahnfleisch vorzubeugen. Achten Sie auf eine gute Mundhygiene und vermeiden sie Verletzungen innerhalb des Mundraumes, zum Beispiel durch säurehaltige Nahrungsmittel.

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Zuletzt geändert am: 14.12.2023
Autor: Redaktion StärkergegenKrebs

Qualitätssicherung: Dipl. Oec. Troph Iris Flöhrmann, Diätassistentin, Ernährungsberatung Stormarn

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Biesalski, HK., Zürcher, G., Jauch, KW. & Beck, V. (2008) Ernährung und Krebs. In: Der Onkologe. Vol. 14 (1) , S.7-64.

DKG/DKH (2017) Die blauen Ratgeber: Ernährung bei Krebs.. In: Deutsche Krebshilfe und deutsche Krebsgesellschaft. https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Ernaehrung-bei-Krebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf; Letzter Abruf: 30.05.2023

Krebsinformationsdienst (2023) Trockener Mund bei Krebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/mundtrockenheit/mundtrockenheit-index.php; Letzter Abruf: 14.12.2023

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