Übelkeit und Erbrechen bei Krebs

Welche Auslöser für Übelkeit und Erbrechen gibt es? Was können Sie selbst gegen Übelkeit und Erbrechen mit Hilfe von Ernährung tun?

Auf einen Blick

  • Übelkeit als auch das Erbrechen sind Schutzmechanismen des Menschen, können aber auch bei Krebserkrankungen und -therapie auftreten
  • Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, um Übelkeit und Erbrechen zu behandeln, durch Medikamente (Antiemetika), Entspannungsmaßnahmen und Ernährung
  • Patienten und Angehörige können durch Ernährungsmaßnahmen Übelkeit und Erbrechen entgegenwirken

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Welche Auslöser für Übelkeit und Erbrechen gibt es?

Eigentlich sind Übelkeit und Erbrechen wichtige Mechanismen, die Menschen zum Überleben brauchen, denn es handelt sich um Schutzreflexe. Diese werden zum Beispiel ausgelöst bei:

  • Giftstoffen
  • Verdorbenen Lebensmitteln

Diese Schutz- und Warnfunktion kann aber auch verloren gehen. Bei Krebserkrankungen kann dies aufgrund der Krankheit selbst und der Therapie der Fall sein.

Gerade bei palliativen Patienten sind Übelkeit und Erbrechen häufig, ca. ein Drittel der Patienten sind betroffen.

Wichtig zu wissen: Übelkeit und Erbrechen sind zwei voneinander getrennte Vorgänge und sollten nicht gleichbedeutend verwendet werden, auch wenn eine Verbindung besteht.

Im medizinischen Kontext wird Übelkeit auch als Nausea bezeichnet und beim Erbrechen spricht man auch von Emesis oder Vomieren.

Was hilft gegen Übelkeit und Erbrechen?

Übelkeit und Erbrechen kann auf vielfältige Weise behandelt oder zumindest gelindert werden, auch medikamentös. Solche Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen werden als Antiemetika bezeichnet. Diese können durch einen Arzt verordnet werden. Weiterhin können entspannende Maßnahmen helfen (ruhige Umgebung, geleitete Phantasiereisen, Duftlampen mit Minz-, Zitronen- oder Lavendelöl).

  • Es gibt auch einige Dinge, die Patienten oder ihren Angehörigen in Bezug auf Ihre Ernährung selbst tun können, um Übelkeit und Erbrechen zu lindern:
  • Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich
  • Essen Sie mehrere kleine (etwa 6 bis 8), leichtverdauliche Mahlzeiten über den Tag verteilt
  • Idealerweise dämpfen oder dünsten Sie die Lebensmittel
  • Verzichten Sie auf intensive Gewürze
  • Essen Sie bekömmliche Speisen, wie warmen Getreidebrei, Kartoffelbrei und gedünstetes Gemüse
  • Vermeiden Sie starken Geruch von Essen, indem Sie regelmäßig lüften, und bevorzugen Sie gekühlte oder kalte Speisen, denn diese sind weniger geruchsintensiv
  • Nachdem Sie erbrochen haben, sollten Sie ca. 1 Stunde nichts essen und trinken. Danach können Sie schluckweise Tee (z.B. Kamille oder Fenchel) und dazu leicht verdauliche Produkte, wie Salzgebäck, Grissini oder Zwieback, probieren
  • Vermeiden Sie es, nach dem Erbrechen Speisen bzw. Lebensmittel zu verzehren, die Sie besonders gerne mögen, da Sie sonst evtl. eine Abneigung gegen diese entwickeln könnten
  • Um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen, sind stilles Mineralwasser, leicht gesüßte Tees, fettarme und gesalzene Fleisch- oder Gemüsebrühen gut geeignet
  • Tees aus Kamille oder Ingwer und auch Ingwerbonbons oder -würfel können helfen, die Übelkeit zu lindern
  • Vermeiden Sie es, sich direkt nach dem Essen flach hinzulegen. Besser ist eine erhöhte Position des Oberkörpers
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung v.a. um Bauch und Magen herum nicht zu eng sitzt
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Zuletzt geändert am: 14.12.2023
Autor
Expertengremium Ernährung

Hauptautorin: Sarah Löhnchen - M.Sc. Ernährungswissenschaft

Beratungsstelle für Ernährung am Tumorzentrum München

 

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DKG/DKH (2017) Die blauen Ratgeber: Ernährung bei Krebs.. In: Deutsche Krebshilfe und deutsche Krebsgesellschaft. https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Ernaehrung-bei-Krebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf; Letzter Abruf: 30.04.2021

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