Zertifizierte onkologische Kosmetiker

Auf einen Blick

  • Fachweiterbildung über spezielle Ansprüche der Haut onkologischer Patienten
  • Fundiertes Wissen über Zusammenhänge onkologischer Therapie und Hautveränderungen, Beratung zu speziellen Pflegprodukten während der Therapie
  • Keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist der Unterschied zu anderen Kosmetikern?

Die „Onkologische Kosmetik“ bzw. „Onkologische Hautpflege“ ist eine Fachweiterbildung.

In dieser erwerben bereits fertig ausgebildete Kosmetikerfundiertes zusätzliches Wissen, z. B. über

  • die Onkologie
  • aktuelle therapeutische Verfahren
  • unterschiedliche Krebsarten
  • Medikamente in der onkologischen Therapie
  • Nebenwirkungen von verschiedenen Krebsbehandlungen (wie Chemo-, Immun-, Hormon- oder Strahlentherapie)
  • Auswirkungen der einzelnen Therapieverfahren auf Haut und Nägel
  • geeignete und ungeeignete Wirkstoffe sowie deren Wirkung auf die Haut
  • Pflegemöglichkeiten und passende Produkte
  • kosmetische Möglichkeiten im Bereich der Hautpflege und dekorativen Kosmetik
  • die Situation und emotionalen Belastungen der Patienten

Über dieses Wissen verfügt ein Kosmetiker ohne entsprechende Zusatzqualifikation nicht, da diese Themen nicht Bestandteil der klassischen Kosmetikausbildung sind.

Wichtig zu wissen: Für Sie ist es überaus wichtig, einen entsprechend geschulten Ansprechpartner zu haben, der sich mit den Anforderungen an die besondere Hautpflege von Krebspatienten auskennt.

Welche Ausbildung sollte ein onkologischer Kosmetiker besitzen?

Die Fachweiterbildung „onkologische Kosmetik“ bzw. „onkologische Hautpflege“ ist (ebenso wie die klassische Kosmetikausbildung) derzeit in Deutschland (noch) nicht einheitlich geregelt. Sie wird von verschiedenen Fachschulen oder Weiterbildungsinstituten angeboten, wobei Schulungsdauer und -inhalte je nach Ausbildungsstätte etwas variieren können.

Hinweis: Achten Sie darauf, dass Ihr Kosmetiker über ein Zertifikat als „onkologischer Kosmetiker“ oder „onkologischer Hautpflege-Spezialist“ verfügt. So können Sie davon ausgehen, dass er die entsprechenden fachlichen Kompetenzen erworben hat und Sie professionell betreuen kann. Alle bei „Stärker gegen Krebs“ gelisteten onkologischen Kosmetiker/onkologischen Hautpflege-Spezialisten verfügen über diese Qualifikation.

Wieso ist eine spezielle Ausbildung notwendig?

Die Pflege einer Haut, die den Belastungen einer Krebstherapie ausgesetzt ist oder durch Nebenwirkungen der Behandlung gereizt oder geschädigt ist, ist nicht mit der Pflege einer „normalen“ Haut vergleichbar.  Die Haut ist nicht nur sensibel, irritiert oder häufig gereizt – sehr oft ist auch die Hautbarriere (der natürliche Schutzmantel der Haut) geschädigt.

Auch Hautprobleme können durch die Therapie ausgelöst werden, die ebenfalls nicht in gleicher Weise kosmetisch behandelt werden, wie dies bei Nicht-Krebspatienten der Fall ist.

Zu wissen, welche Wirkstoffe in diesen Fällen erforderlich sind oder welche keinesfalls in die Haut gelangen sollten, setzt fundiertes Fachwissen nicht nur im kosmetischen, sondern auch im onkologischen Bereich voraus.

Dieses Wissen ist nicht nur für kosmetische Pflegebehandlungen wichtig, es ist auch für die Produktauswahl von großer Bedeutung. Denn ob ein Produkt geeignet ist oder nicht, kann man nur dann entscheiden, wenn man die enthaltenen Inhaltsstoffe kennt, deren Wirkung auf die Haut beurteilen kann und geschult ist, ob die entsprechenden Wirkstoffe auch bei der jeweiligen Krebstherapie eingesetzt werden dürfen oder nicht. Dies gilt gleichermaßen für Hautpflegeprodukte, als auch für Produkte der dekorativen Kosmetik (z. B. bei Make-up, Lippenstift, Eyeliner, Rouge etc.).

Vorteile bei der fachlichen Beratung in einem onkologischen Kosmetikstudio

Einen onkologischen Kosmetiker sollten Sie nicht nur als Verkäufer für ein Produkt sehen. In der Zeit einer Krebstherapie ist es nicht sinnvoll, Hautpflegeprodukte oder dekorative Kosmetik „einfach nur einzukaufen“. Aufgrund der Empfindlichkeit und der besonderen Bedürfnisse Ihrer Haut ist in dieser Zeit eine professionelle Beratung zu den Produkten, die Sie verwenden, extrem wichtig - denn passende Pflegeprodukte (die ja häufig sogar mehrfach am Tag zum Einsatz kommen) sind die Voraussetzung für die Gesunderhaltung Ihrer Haut. Deshalb stehen Ihnen Fachkräfte zur Verfügung, die die Zusatzqualifikation „onkologische Kosmetik“ erworben haben.

Auch wenn Sie bisher keine Dienstleistungen von Kosmetikern in Anspruch genommen haben: Direkt vor, während und nach einer Krebsbehandlung sind Beratungen (und auf Wunsch bzw. bei Bedarf auch Behandlungen) von onkokosmetischen Spezialisten sehr sinnvoll und eine wertvolle Bereicherung und Unterstützung für Sie und Ihre Haut. 

Ein onkologischer Hautpflege-Spezialist verfügt über ein fundiertes Fachwissen über die verschiedenen Krebstherapien und -medikamente und deren Auswirkungen auf die Haut. Ebenso kennt er sich mit den Inhaltsstoffen der Kosmetikprodukte (die sich häufig nur in lateinischen Bezeichnungen auf den Verpackungen finden) und deren Wirkung auf die Haut aus.

Diese Kombination aus kosmetischem und onkologischem Fachwissen macht den Unterschied, spannt die „Brücke“ zwischen onkologischer Therapie und Kosmetik und ermöglicht es, Sie wirklich professionell zu allen Fragen rund um Hautpflege und dekorative Kosmetik zu beraten. 

Wichtig zu wissen: Onko-kosmetische Spezialisten können beurteilen, welche Wirkstoffe Ihre Haut benötigt und deshalb sinnvoll für Ihre Haut sind, aber auch welche Sie meiden sollten, da sie sich negativ auf das Hautbild auswirken oder die Haut zusätzlich reizen könnten. Ebenso werden Sie beraten, welche Pflegestoffe bei auftretenden Hautveränderungen oder -irritationen während der Therapie für Sie geeignet sind, um das Hautbild zu verbessern, Missempfindungen zu lindern und Ihr Hautgefühl zu verbessern.

Werden die Kosten von der Krankenkasse erstattet?

Da es sich um kosmetisch-pflegende Dienstleistungen handelt, übernehmen die Krankenkassen leider keine Kosten für Beratungen oder Behandlungen. Erkundigen Sie sich deshalb gerne im Vorfeld bei Ihrem onkologischen Kosmetiker / onkologischen Hautpflege-Spezialisten nach den Preisen, die in den verschiedenen Studios variieren können.

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Zuletzt geändert am: 27.07.2023
Autor
Expertengremium onkologische Fußpflege und Kosmetik

Hauptautorin: Heike Weigand - Arzthelferin/Medizinische Fachangestellte und Kosmetikerin, Visagistin und Spezialistin für onkologische Hautpflege 

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Frank, N. (2020) Weiterbildung zur onkologischen Kosmetikerin. https://www.beauty-forum.com/business/artikel/weiterbildung-zur-onkologischen-kosmetikerin-44001.html; Letzter Abruf: 27.07.2023

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