Ambulante Reha

Nach einer Krebserkrankung besteht die Möglichkeit, eine onkologische Reha in Anspruch zu nehmen. Die ambulante Reha ist eine gleichwertige Alternative zur stationären Reha. Erfahren Sie hier mehr über Ziele, Vor- und Nachteile, Dauer, Ablauf und Voraussetzungen einer ambulanten Reha.

Auf einen Blick

  • Bewältigung, Milderung und Überwindung der körperlichen und seelischen Folgen der Krebserkrankung.
  • Eine ambulante onkologische Rehabilitation dauert in der Regel drei Wochen. Sie kann verkürzt oder verlängert werden.
  • Die Behandlungen werden entsprechend Ihren Bedürfnissen und den vereinbarten Rehazielen festgelegt.
  • Eine ambulante Rehabilitation kommt dann für Sie in Frage, wenn Sie ausreichend mobil und auch körperlich in der Lage sind, die täglichen Fahrten bzw. Wege von und zur Rehaeinrichtung zu bewältigen.
  • Die Kosten für eine ambulante Reha übernehmen in den meisten Fällen der zuständige Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse.

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist eine ambulante Reha?

Anschlussheilbehandlung von Zuhause aus: Die ambulante onkologische Rehabilitation ist eine Alternative zur stationären Reha. Sie besuchen tagsüber ein nahe gelegenes Reha-Zentrum bzw. eine nahe gelegene Reha-Klinik und kehren abends nach Hause zurück. Da die Behandlungen nur tagsüber stattfinden, haben Sie dementsprechend abends keine Verpflichtungen. Des Weiteren haben die Reha-Einrichtungen nur unter der Woche geöffnet, weshalb Sie das Wochenende auch zur freien Verfügung haben.

Da die Behandlung ganztägig erfolgt, ist diese Form der ambulanten Reha keine berufsbegleitende Reha. Der Therapieumfang unterscheidet sich nicht von einer stationären Rehabilitation und beinhaltet ärztliche, physiotherapeutische, psychotherapeutische und weitere Leistungen.

Seit Mitte der 90er Jahre hat sich eine steigende Zahl an ambulanten Reha-Zentren in Deutschland etabliert – als zweite, rechtlich gleichwertige Versorgungssäule neben dem stationären Rehabilitationsangebot.

Ambulante Reha in der Nähe

Wenn Sie sich für eine ambulante Reha entscheiden, muss sich die entsprechende Einrichtung in der Nähe Ihres Wohnorts befinden. Sie müssen so mobil sein, dass Sie eigenständig zur Klinik und wieder zurückkommen. Zudem dürfen Sie gesundheitlich nicht so eingeschränkt sein, dass sie auf eine durchgehende pflegerische und ärztliche Betreuung angewiesen sind. Sprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, ob er Ihnen eine ambulante oder stationäre Reha empfiehlt.

Ziele der ambulanten Reha

Als Behandlung im Anschluss an die Krebstherapie hilft Ihnen die ambulante Reha, die körperlichen und seelischen Folgen der Krebserkrankung zu bewältigen, sie abzumildern bzw. zu überwinden.

Da Sie sich nur tagsüber unter der Woche in der Reha-Einrichtung aufhalten, befinden Sie sich ansonsten in Ihrem gewohnten sozialen Umfeld. Damit kommen wir zu den Vor- und Nachteilen der ambulanten Reha.

Vorteile und Nachteile der ambulanten Reha

Eine ambulante Reha kann viele Vorteile mit sich bringen:

  • befindet sich in der Nähe des Wohnorts
  • alltagsnahe Trainings und Besprechung von Alltagserfahrungen
  • Angehörige und niedergelassene Ärzte lassen sich leichter mit einbeziehen

Zu den Nachteilen der ambulanten Reha sprechen folgende Gründe:

  • körperlicher und geistiger Zustand müssen stabil sein
  • fehlender Abstand zum Zuhause können den Heilungsprozess hemmen
  • „Alltagsstress“ bleibt bestehen

Wichtig zu wissen: Die Therapieziele werden an Ihre Bedürfnisse sowie an Ihre körperliche und psychische Verfassung angepasst. So kann für die einen die Rückkehr in den Beruf im Zentrum der Therapie stehen, für die anderen die Bewältigung des Alltags, eine allgemeine körperliche Kräftigung oder die seelische Bewältigung der Krankheitsfolgen.

Tagesablauf in der ambulanten Reha

Die Behandlungstage in einer ambulanten Reha-Einrichtung verlaufen nach einem festen Therapieplan. Dabei wechseln sich Therapieeinheiten mit Pausen ab. Entsprechend Ihrer Bedürfnisse legen die Ärzte und Therapeuten individuelle Therapieziele fest.

Zu den möglichen Therapien einer ambulanten onkologischen Reha-Klinik zählen:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Medizinische Trainingstherapie
  • Massagen
  • Entspannungsübungen
  • Psychotherapeutische Gespräche
  • psychoonkologische Beratung und Gespräche
  • Sozialberatung etc.

Dauer einer ambulanten Reha

Eine ambulante onkologische Rehabilitation dauert in der Regel 20 Therapietage. Sie kann verkürzt oder verlängert werden. Bei Bedarf sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, ob eine medizinische Notwendigkeit für eine Verlängerung besteht. Den Antrag muss der Kostenträger genehmigen.

Wann kommt eine ambulante Reha infrage?

Eine ambulante Rehabilitation kommt dann infrage, wenn Sie ausreichend mobil und auch körperlich in der Lage sind, die täglichen Fahrten bzw. Wege von und zur Reha-Einrichtung zu bewältigen. Ihr Hausarzt oder behandelnde Facharzt ist der richtige Ansprechpartner, um diese Frage sinnvoll zu entscheiden.

Zudem muss die Reha-Einrichtung ausreichend nah zu Ihrem Wohnort liegen, damit Sie keine langen Fahrzeiten (mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) in Kauf nehmen müssen. Der mobile Aufwand soll nicht zur Belastung werden.

Zu beachten: Eine ambulante Rehabilitation kommt dann nicht infrage, wenn Sie infolge der Krebstherapie körperlich so beeinträchtigt sind, dass eine stationäre Behandlung in einer Rehaklinik notwendig ist. Dies gilt auch, wenn Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustands ständig ärztlich überwacht und pflegerisch betreut werden müssen.

Ambulante Reha beantragen

Sie können eine ambulante Reha beim zuständigen Kostenträger beantragen. Die Kosten für eine ambulante Reha übernimmt in den meisten Fällen der zuständige Rentenversicherungsträger oder die Krankenkasse. Wenn die Rentenversicherung die Kosten Ihrer ambulanten Rehabilitationsleistungen übernimmt, fällt keine Zuzahlung für Sie an. Ist die Krankenkasse der Kostenträger, müssen Sie in der Regel eine Zuzahlung von 10 Euro pro Tag (für maximal 28 Tage) leisten.

Wer zahlt Krankengeld oder Übergangsgeld während der Reha?

Krankengeld steht Ihnen zu, wenn die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers abgelaufen ist. Die Krankenkasse zahlt für bis zu 78 Wochen Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des bisherigen Bruttogehalts.

Achtung: Übergangsgeld erhalten Sie dann, wenn Sie keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung oder Krankengeld mehr haben. Es beträgt 68 Prozent des letzten Nettoentgelts und wird von der Rentenversicherung bezahlt.

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Zuletzt geändert am: 12.01.2023
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4QD – Qualitätskliniken.de GmbH Ambulante Reha. In: 4QD – Qualitätskliniken.de GmbH. https://www.qualitaetskliniken.de/reha-haeufige-fragen/ambulante-reha/ ; Letzter Abruf: 08.10.2022

Bundesministerium für Gesundheit (2021) Vorsorge und Rehabilitation. In: Bundesministerium für Gesundheit. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/rehabilitation.html; Letzter Abruf: 29.04.2021

Deutsche Rentenversicherung Bund Onkologische Reha. In: Deutsche Rentenversicherung Bund. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/Medizinische-Reha/Onkologische-Reha/onkologische-reha_node.html; Letzter Abruf: 29.04.2021

Deutsche Rentenversicherung Bund (2020) Rehabilitation nach Tumorerkrankungen. In: Deutsche Rentenversicherung Bund. https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/national/rehabilitation_nach_tumorerkrankungen.html; Letzter Abruf: 29.04.2021

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