Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa)

Eine digitale Gesundheitsanwendung ist ein digitales Medizinprodukt, welches dazu entwickelt wurde, Ihnen als Patient bei einer Erkrankung Stütze zu sein oder diese überhaupt zu erkennen. Die Hauptfunktion fundiert auf digitalen Technologien. Zu digitalen Gesundheitsanwendungen zählen insbesondere Apps. Es können aber auch browserbasierte Anwendungen sein. Sie können entweder alleine als App genutzt werden oder in Kombination mit anderen Hilfsmitteln wie beispielsweise einem Pulsmessgerät. Als Patient können Sie die DiGa entweder alleine nutzen oder gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Psychotherapeuten.

Das Ziel digitaler Gesundheitsanwendungen ist immer eine Verbesserung Ihres Krankheitsbildes oder eine Verbesserung im Umgang mit Ihrer Erkrankung. Insgesamt sollen sie der Erkennung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten dienen oder der Erkennung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen.

Es gibt DiGa, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern oder Ihre jeweiligen Gesundheits- oder Schmerzwerte direkt messen und speichern können. Auch gibt es DiGa, die den krankheitsbezogenen Austausch mit Ihrem Arzt oder Ihrem Psychotherapeuten erleichtern, indem die Daten – nach vorherigem Einverständnis des Patienten – elektronisch an den Leistungserbringer übermittelt werden. Ebenfalls können DiGa Wartezeiten auf eine Psychotherapie überbrücken. Viele DiGA bieten diverse Informationen zur jeweiligen Erkrankung. So erfahren Sie auf verständliche Art und Weise etwas über die Ursachen und Symptome. Oder Sie erhalten Audios oder Videos – zum Beispiel für Übungen bei Rückenschmerzen oder zum Umgang mit dem Verlangen nach Alkohol.

Ärzte und Psychotherapeuten können diese auf Muster 16 (wie für andere Hilfsmittel auch) verordnen, sodass Ihre Krankenkasse die Kosten dazu erstatten kann. Sollte bereits eine Indikation bei Ihnen vorliegen, haben Sie auch die Möglichkeit, direkt an Ihre Krankenkasse einen Antrag auf Genehmigung zu stellen, sodass Sie die Kosten ohne Verordnung eines Leistungserbringers erstattet bekommen.

Im DiGA-Verzeichnis finden Sie alle digitalen Gesundheitsanwendungen, die das Bewertungsverfahren des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erfolgreich durchlaufen haben. Das sind aktuell 34 Anwendungen. Sie können sich über ein Auswahlmenü entweder alle Kategorien anzeigen lassen oder die auf Sie zutreffende Kategorie gleich auswählen. Ferner ist es möglich, direkt Ihre Diagnoseziffer (ICD-10) einzugeben oder Mehrkosten ein- bzw. auszuschließen.

Im Verzeichnis finden Sie den Hersteller und Namen der jeweiligen DiGa, die medizinische Zweckbestimmung sowie eine Gebrauchsanweisung. Auch grundsätzliche Voraussetzungen wie die Hardware oder das Betriebssystems werden dort ausgewiesen, ebenso wie Informationen zu eventuellen Mehrkosten durch weiteres Zubehör.

Digitale Gesundheitsanwendungen gibt es für viele verschiedene Krankheitsbilder. Das schließt alle psychischen und organischen Erkrankungen ein, so auch onkologische Erkrankungen, beispielsweise für Brustkrebs. Bisher gibt es drei DiGa bei Brustkrebs. Bei einer dieser DiGa ist es möglich, die Beschwerden detailliert zu erfassen und Informationen darüber zu erhalten, wann Sie dazu Ihren Arzt kontaktieren sollten. Eine andere App vermittelt Ihnen Methoden und Techniken der Verhaltenstherapie.