Patienten können nach Abwägen aller Informationen eine informierte Entscheidung treffen. Das bedeutet, sie können in die Behandlung einwilligen oder sie ablehnen.
Da Patienten mit Krebserkrankungen oft von mehreren Ärzten verschiedener Facharztrichtungen behandelt werden und nicht zuletzt der Hausarzt gut informiert sein sollte, ist es nützlich, wenn der Radioonkologe einen ersten Bericht an die Kollegen (und an den Patienten – falls gewünscht) schreibt, bevor die Behandlung begonnen wird.
Planungs-CT:
In der Regel dient der erste Termin nach dem Aufklärungsgespräch zur detaillierten Festlegung der Lagerung des Patienten zur Strahlentherapie und einer Planungs-Computertomographie (Planungs-CT). Der Ablauf im Detail:
- Lagerung des Patienten für höchstmögliche Präzision: der Patient soll sich während der 5 bis 15 Minuten einer Bestrahlungsbehandlung möglichst nicht bewegen. Für einige Körperregionen, wie dem Kopf-Hals-Bereich, müssen eigens für den Patienten geformten Masken für die Fixierung gemacht werden. Auch ein dem Körper angepasstes Vakuumkissen trägt zur Stabilisierung der Lagerung bei. Der Patient soll sicher, entspannt und schmerzfrei liegen. Er muss diese exakte Position bei jedem Bestrahlungstermin einnehmen, um zu gewährleisten, dass die richtige Region bestrahlt wird.
- Planungs-CT: Ist die Lagerung festgelegt, so erfolgt meist die Computertomographie (CT) der Region, die bestrahlt werden soll. Wichtig ist, dass zumeist kein Kontrastmittel gegeben wird, und dass der Patient auch nicht nüchtern sein muss. Dagegen kann es erforderlich sein, dass der Patient eine volle oder leere Harnblase beim Planungs-CT hat – wie dann später bei allen Bestrahlungen. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und der Patient geht danach wieder nach Hause.
- Anbringen von Markierungen: zum Wiederauffinden der exakten Lagerung werden kleine Markierungen, z.B. mit Filzstift, auf der Haut angebracht, alternativ auf der Maske, sofern diese angefertigt wurde.
Bestrahlungsplan:
Die CT-Bilder werden als Basis für die Bestrahlungsplanung verwendet. In einem hochkomplexen Prozess entwickeln Ärzte und Physiker mit Hilfe von sehr leistungsfähigen Planungscomputern den Bestrahlungsplan, in dem festgelegt wird, wie die Bestrahlung das Zielgebiet (z.B. den Tumor oder das Tumorbett) erfasst. Dieser Plan wird so lange optimiert, bis das Maximum an Dosis im Tumor bei gleichzeitiger größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes erreicht wird. Die Daten werden innerhalb des Netzwerkes der Strahlentherapieeinrichtung an den Linearbeschleuniger übermittelt. Damit ist die komplette Bestrahlungsserie in allen apparatetechnischen Details festgelegt, was Fehlermöglichkeiten sehr weit einschränkt.
Eigene Vorbereitungen:
- Fruchtbarkeit: eine Bestrahlung kann sich auf Ihre Fruchtbarkeit, also ihre Fähigkeit Kinder zu zeugen, auswirken. Besprechen Sie Ihre Wünsche mit dem Arzt. Zudem sollten Sie eine Schwangerschaft vor Beginn einer Bestrahlung ausschließen und auch während der Bestrahlung auf eine angemessene Verhütung achten.
- Hautpflege: die Haut reagiert meist empfindlich bei einer Bestrahlung. Besprechen Sie die Hautpflege vorab mit Ihren Behandlern. Ggf. sind einige Produkte nicht geeignet während der Bestrahlung.
- Implantate: Implantate wie Cochlea-Implantate, Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren (ICD) können durch eine Bestrahlung geschädigt werden. Teilen Sie Ihren Behandlern mit, falls Sie ein solches Gerät haben.
- Vorbereitungen zuhause: je nachdem, wie Ihre Bestrahlung verläuft, werden Sie auch Nebenwirkungen haben. Organisieren Sie sich deshalb Hilfe, z.B. für den Haushalt, um Sie zu den Terminen zu fahren oder wenn Sie Kinder oder Angehörige betreuen.
- Rauchen: versuchen Sie mit dem Rauchen aufzuhören. Studien haben gezeigt, dass die Wirkung der Strahlentherapie dadurch verbessert werden kann und es auch zu weniger Nebenwirkungen kommt. Da dies oft sehr schwer ist, können Sie sich auch nach geeigneten Unterstützungsprogrammen erkundigen.