Röntgenreizbestrahlung

Auf einen Blick

  • Bei einer Röntgenreizbestrahlung, auch Orthovolttherapie oder Röntgentiefenbestrahlung handelt es sich um eine schmerzlindernde Strahlentherapie mit niedrigdosierten Röntgenstrahlen
  • Sie wird meist bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und des Bewegungsapparates eingesetzt
  • Die Behandlung ist schmerzfrei und nebenwirkungsarm

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist Röntgenreizbestrahlung?

Die Röntgenreizbestrahlung, Orthovolttherapie oder Röntgentiefenbestrahlung nutzt niedrigdosierte Röntgenstrahlen, um Schmerzen bei gutartigen entzündlichen Erkrankungen zu behandeln. Damit ist sie auch eine Form der Strahlentherapie.

Wie funktioniert eine Röntgenreizbestrahlung?

Die Bestrahlung mit Röntgenstrahlen führt zu einer hemmenden Wirkung:

  • Des Immunsystems, da dieses verantwortlich für die Entzündung ist
  • Der Fibroblasten, die für die Bildung von Narbengewebe verantwortlich sind

Die schmerlindernde Wirkung tritt meist nach einigen Wochen auf. Die Erfolgsquote der Behandlung liegt zwischen 60-70 % und kann wiederholt werden. Die Röntgenreizbestrahlung wirkt allerdings ausschließlich auf die Entzündung, nicht auf die unterliegende Erkrankung.

Bei welchen Erkrankungen kann eine Röntgenreizbestrahlung helfen?

Die Röntgenreizbestrahlung ist wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung nützlich bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und des Bewegungsapparats. Sie hemmt auch übermäßiges Wachstum. Dadurch kommt die Röntgenreizbestrahlung bei folgenden Erkrankungen zum Einsatz:

  • Akuten und chronischen Entzündungen: Schuppenflechte (Psoriasis), Arthrose, Tennisarm, Schulterschmerzen, Achillessehnenreizung, Schleimbeutelentzündung (Bursitis) Hüfte
  • Gutartigen Wucherungen: Narbengewebe, Fersensporn

Wie läuft eine Röntgenreizbestrahlung ab?

 

Bei einer Röntgenreizbestrahlung erfolgt zunächst eine Planungsphase. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen sprechen sich ab und legen schließlich die zu bestrahlende Region, die Strahlendosis, die Häufigkeit der Behandlungssitzungen und die Strahlenrichtung fest.

Je nach Behandlung, erfolgen 1-3 Behandlungszyklen bestehend aus sechs Bestrahlungen, die mehrmals wöchentlich verabreichet werden. Die Bestrahlung an sich ist schmerzlos und dauert nur Sekunden bis wenige Minuten.

Welche Nebenwirkungen hat eine Röntgenreizbestrahlung?

Eine Röntgenreizbestrahlung ist in der Regel nebenwirkungsarm, da es sich um eine geringe Strahlendosis handelt. Es kann kurzfristig zu einer Verstärkung der Schmerzen kommen. Zudem können Hautreizungen, wie Rötungen, Entzündungen und Trockenheit auftreten.

Da es durch die Behandlung zu einer Strahlenbelastung kommt, sollte einige Monate nach der Behandlung eine Nachuntersuchung stattfinden, um ein Krebswachstum ausschließen zu können.

Die angegebenen Nebenwirkungen müssen gegen die alternativen medikamentösen Therapien abgewogen werden, um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen.

Wann sollte eine Röntgenreizbestrahlung nicht eingesetzt werden?

Wenn eine Schwangerschaft besteht oder noch Wachstumsfugen in den Knochen bestehen (bei Kindern und Jugendlichen) sollte auf eine Röntgenreizbestrahlung verzichtet werden.

Wieviel kostet eine Röntgenreizbestrahlung?  

Die Kosten für eine Röntgenreizbestrahlung werden von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.

Wer macht eine Röntgenreizbestrahlung?

Eine Röntgenreizbestrahlung wird durch Strahlentherapeuten (Fachärzte für Radiologie) durchgeführt. Sie findet in Kliniken oder radiologischen Praxen statt, da dieselben Geräte verwendet werden.

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Zuletzt geändert am: 25.07.2024

Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie - DEGRO (2018) Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen. Fachgruppenspezifische evidenzbasierte S2e-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). https://www.degro.org/wp-content/uploads/2018/11/S2-Leitlinie-Strahlentherapie-gutartiger-Erkrankungen-update-2018-Endversion.pdf ; Letzter Abruf: 25.07.2024

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