Sie möchten wissen, ob Ihre Erkrankung in unserer Praxis behandelt wird? Hier finden Sie eine Übersicht.
Das Leistungsspektrum der Strahlentherapie im Facharztzentrum am Knappschaftskrankenhaus in Bottrop:
Kontakttherapie (Brachytherapie, Afterloading)
Im Gegensatz zur perkutanen Therapie, wo man "aus der Entfernung" behandelt, wird bei der Brachytherapie eine Strahlenquelle ganz in die Nähe des Tumors gebracht. Sogenannte Applikatoren werden erst ins Zielgebiet gebracht und danach durch ein computergesteuertes Gerät mit der Strahlenquelle "nachgeladen". Der entsprechende englische Ausdruck ist "after loading". Durch moderne Planungssysteme hat sich das Indikationsgebiet der Brachytherapie erweitert. Neben der "klassischen" gynäkologischen Verwendung (Bestrahlung des Scheidenstumpfes oder der Gebärmutter) haben sich neue Indikationen etabliert. Dazu gehören die intrakavitäre Bestrahlung bei Lungenkrebs oder Speiseröhrenkrebs. In Entwicklung ist in enger Kooperation mit der urologischen Abteilung des Knappschaftskrankenhauses die perineale interstitielle Behandlung bei Prostatakarzinomen.
Perkutane Hochvolttherapie, Teletherapie (Linearbeschleuniger)
Bei dieser Therapieform erfolgt die Bestrahlung aus der Entfernung, von außen. Tumorpatienten mit tief im Körperinneren liegenden Tumoren werden in der Regel am Linearbeschleuniger bestrahlt. Mit der Entwicklung moderner Planungsrechner und präziser Bestrahlungsgeräte ist es heutzutage möglich, ausgewählte Körperbereiche sehr genau und mit hoher Dosis zu bestrahlen. Mit solchen Behandlungen kann man Dosen erreichen, bei denen die Erfolgsquote der Strahlentherapie mit der einer Operation vergleichbar ist. Häufig wird die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie kombiniert, der sogenannten "Radiochemotherapie". Diese Methoden verwenden wir in unserer Praxis in Kooperation mit klinischen Onkologen.
Permanente J-125 Implantation (beim Prostatakarzinom)
Bei einer bestimmten Gruppe von Patienten ist die Strahlentherapie mit einer einmaligen Einpflanzung von winzigen strahlenden Körnern, sog. "Seeds" eine echte Alternative zur Operation. Dabei werden ultraschallgestützt und sehr präzise so viele 2 mm große Seeds in die Prostata eingeführt, dass die gesamte Drüse gleichmäßig mit einer den Tumor vernichtenden Dosis behandelt wird. Die Dosisreichweite der einzelnen Seeds ist sehr gering, und somit können die in der Umgebung liegenden Organe optimal geschont werden. Die Seeds bleiben ein Leben lang in der Prostata, verlieren aber mit der Zeit ihre Aktivität. Die Behandlung erfolgt nur einmal, nach der Implantation können die Patienten am nächsten Tag die Klinik verlassen und in der Regel zu ihren gewohnten Tagesaktivitäten zurückkehren. Im Gegensatz zur Operation ist der komplette Verlust der Erektionsfähigkeit sehr selten.
Orthovolttherapie
Bei Orthovolt-Tiefengeräten liegt das Dosismaximum an der Hautoberfläche, deswegen sind sie für die Anwendung höherer Dosen im Körperinneren nicht geeignet. Diese Geräte kann man aber sehr gut bei der Bestrahlung gutartiger Gelenkerkrankungen einsetzen. Die strahlentherapeutische Behandlung degenerativer Gelenkerkrankungen erlebt heutzutage eine Renaissance. Indikationen für diese Behandlung sind schmerzhafte Gelenkerkrankungen wie Schulterklemme, Fersensporn, Tennisellenbogen oder Kniegelenkarthrose.