Spätfolgen nach der Strahlentherapie

Auf einen Blick

  • Spätfolgen sind Nebenwirkungen, die mehr als 3 Monate bis Jahrzehnte nach der Bestrahlung auftreten
  • In den meisten Fällen sind keine bzw. wenige Spätfolgen zu erwarten
  • Beispiele für Spätfolgen: Mundtrockenheit, Zahnschäden, Impotenz / Sterilität, Denkschwäche, Psychosoziale Spätfolgen

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was sind Spätfolgen?

Spätfolgen der Strahlentherapie sind definiert als Nebenwirkungen, die nach mehr als 3 Monaten bis Jahrzehnte nach der Bestrahlung auftreten. Langzeitfolgen, sind Nebenwirkungen, die nach Wochen oder Monaten noch bestehen. Im Gegensatz zu Nebenwirkungen, bleiben Spätfolgen bestehen.

Welche Spätfolgen können auftreten?

Je nachdem jedoch wie und wo bestrahlt wurde, können Spätfolgen auftreten. Das Risiko von Spätfolgen erhöht sich durch die Kombination von Therapien (mit Operation / Chemotherapie). 

Zusammenfassend sollten sie sich von ihren behandelnden Radioonkologen bzw. Strahlentherapeuten über die FÜR IHRE SITUATION wahrscheinlichste Nebenwirkungen und Spätfolgen informieren lassen. Nur diese haben nämlich die Ausbildung und Erfahrung realistische Aussagen zu tätigen.

In der Tabelle unten sind Beispiele möglicher Spätnebenwirkungen aufgelistet.

Wann treten Spätfolgen auf?

Wichtig zu wissen: In den allermeisten Fällen gibt es mit den heutigen Techniken wenig bis keine Spätfolgen der Strahlentherapie, da sich die Genauigkeit der Bestrahlung immer weiter erhöht. Auch muss der meist hohe Nutzen der Bestrahlung dem meist geringem Risiko von Spätfolgen immer gegenübergestellt werden (Nutzen-Risiko-Abwägung).

Kann die Bestrahlung selbst Krebs verursachen?

Insbesondere die Angst durch eine Bestrahlung eine weitere Krebserkrankung zu bekommen, ist immer wieder Thema: Bei Erwachsenen Personen liegt die Wahrscheinlichkeit von der Bestrahlung ein Zweitkarzinom zu bekommen im Promille Bereich. Auch spielen hier weitere Faktoren, zum Beispiel andere Therapien, genetische Anfälligkeit etc., eine Rolle.

Bei Kindern wiederum ist die Anfälligkeit deutlich höher; diese bekommen in ihrer Lebenszeit in ca. 30% einen weiteren, möglicherweise therapieinduzierten Tumor.

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Zuletzt geändert am: 19.07.2023
Autor
Expertengremium Strahlentherapie

Hauptautor: PD Dr. med. Reinhart Sweeney - Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie

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de Gonzalez et al (2010) Second solid cancers after radiotherapy for breast cancer in SEER cancer registries. In: Br J. Cancer.

Newhauser et al (2011) Assessing the risk of second malignancies after modern radiotherapy. In: Nat Rev Cancer. 11(6), S.438-448.

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