Dann gibt es noch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Abgesehen davon, dass hier mal wieder die Chance für einen weitaus cooleres Akronym verpasst wurde, ist das eine sehr nützliche Einrichtung. Das IQWiG ist unabhängig und bewertet Leitlinien. Vor allem machen sie auch eine Kosten-Nutzen-Analyse von Behandlungen. Das heißt sie gehen Fragen auf den Grund wie: Ist Medikament X zu teuer für das, was es kann? Wer mehr wissen will, geht auf die laienfreundliche Seite des IQWiG, ohne lästigen Fachjargon.
Last but not least: Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.), nimmt nur Leitlinien in ihr Register auf, die ihre Qualitätskriterien erfüllen.
Es gibt also zum Glück einige Kontrollmechanismen, die Leitlinien unter die Lupe nehmen. Leider entsteht eines der größten Mankos von Leitlinien gerade aus ihren hohen Qualitätsansprüchen heraus: Bis eine S3-Leitlinie fertig und veröffentlicht ist, vergehen einige Jahre. In dieser Zeit werden ständig neue Studien veröffentlicht, die unter Umständen einen Einfluss auf die Empfehlungen in den Leitlinien hätten. Deshalb müssen sie auch regelmäßig aktualisiert werden.