Während einer Hospitation in der Onkologie, bei der mir ein Arzt die Station zeigte, durfte ich auch zu einem Tumorboard. Dies ist also nur ein Beispiel für ein Tumorboard und ich erhebe sicher keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, da es große Unterschiede bezüglich des Ablaufs und der Zusammensetzung von Tumorboards gibt.
Zu dem Zeitpunkt stellte ich mir ein Tumorboard naiverweise immer so vor: Lauter Ärzt*innen aus verschiedenen Fachrichtungen sitzen an einem runden Tisch mit Kaffee und Keksen, Patient*innenfälle werden vorgestellt und alle zusammen überlegen ganz scharf, wie man ihnen am besten helfen kann. Kommen dann zu einer genialen Lösung, à la Dr. House, die dann postwendend den dankbaren Patient*innen vorgeschlagen wird.
Das mag auch ganz grob die Idee sein, aber der Ablauf war doch etwas anders. Der Arzt, der mich auf Station herumgeführt hatte, öffnete die Tür zu einem abgedunkelten Raum, hielt sie auf und winkte mich hektisch hinein. Das Tumorboard war schon im vollen Gange. Es war ein langgezogener Raum, wo vorne eine große Leinwand und ein Pult waren.
Der Saal war ziemlich voll, bestimmt an die 20-30 Leute, wobei ich im Schätzen echt schlecht bin. Auf jeden Fall wies er mich an, gleich hinten im Raum Platz zu nehmen, während er weiter nach vorne eilte. Ich wunderte mich ein bisschen, aber jede*r weiß, dass hinten eh immer die cooleren Leute sitzen, also machte ich mir nichts draus.