Onkologische Nachsorge

Nachfolgend erhalten Sie alle wichtigen Informationen zur Bedeutung, den Zielen und dem Ablauf der onkologischen Nachsorge.

Auf einen Blick

  • Die onkologische Nachsorge dient der Überwachung des Patienten nach einer Krebstherapie
  • Ziel ist es einen Rückfall (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen und Nebenwirkungen und Spätfolgen zu behandeln
  • Der Patient soll ganzheitlich im Umgang mit der Krankheit unterstützt werden
  • Dauer und Häufigkeit sind abhängig von der Krebsart und der Ausbreitung

Hinweis: Die Informationen dieses Fachtextes können und sollen eine ärztliche Meinung nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist eine onkologische Nachsorge?

Bei der onkologischen Nachsorge handelt es sich um die Überwachung des Patienten, nachdem dieser die Therapie zur Behandlung der Krebserkrankung abgeschlossen hat. Die Nachsorge erfolgt in regelmäßigen Abständen. Patienten erhalten einen genauen Nachsorgeplan, der individuell an ihre Situation angepasst ist.

Wichtig zu wissen: der Übergang zwischen Behandlung und Nachsorge ist oft fließend, zum Beispiel wenn Behandlungen über einen langen Zeitraum erfolgen.

Was ist das Ziel der onkologischen Nachsorge?

Die onkologische Nachsorge verfolgt mehrere Ziele:

  • Ein Rezidiv (Rückfall) möglichst früh erkennen
  • Metastasen (Absiedlungen des Tumors) erkennen
  • Nebenwirkungen, Langzeit- und Spätfolgen erkennen, damit diese behandelt oder gelindert werden können
  • Im Umgang mit der Krankheit und ihrer Folgen unterstützen (z.B. durch psychoonkologische und soziale Beratung oder Selbsthilfe)
  • Eine weitere, neu auftretende Krebserkrankung frühzeitig erkennen
  • Das Gesundheitsverhalten des Patienten fördern (z.B. durch Ernährungsberatung oder Beratung zu Bewegung)

Was wird bei der Krebsnachsorge gemacht?

Die Nachsorge wird an die individuelle Situation des Patienten angepasst. Dabei spielen zum Beispiel die Krebsart, Stadium und auch die erfolgte Behandlung eine Rolle. Folgende Untersuchungen werden in der Regel gemacht:

  • Zwischenanamnese: ausführliches Gespräch und Befragung nach dem aktuellen Zustand
  • Körperliche Untersuchung: dabei kann der aktuelle Gesundheitszustand ermittelt werden, auf Nebenwirkungen, Langzeit- und Spätfolgen eingegangen werden.
  • Weitere diagnostische Verfahren: Blutuntersuchungen, Ultraschall, Röntgen und andere computertomographische Verfahren, Darm- oder Magenspiegelung usw.

Gut zu wissen: was genau bei der Nachsorge gemacht wird entscheidet der Arzt zusammen mit dem Patienten aufgrund seiner individuellen Situation. Leitlinien  dienen hierbei als Orientierung bei der Erstellung des Nachsorgeplans. Es sollte aber immer abgewogen werden, welche Untersuchungen und diagnostische Verfahren wirklich sinnvoll sind.

Wie lange und wie oft muss man zur Krebsnachsorge?

Die Länge des Zeitraums in der eine onkologische Nachsorge empfohlen wird, ist unterschiedlich.  Sie wird durchgeführt, bis das Rückfallrisiko einer erneuten Krebserkrankung minimiert und die Folgen der Behandlung und der Erkrankung gelindert sind. Im Durchschnitt dauert es m 5 Jahre

Die Dauer der Nachsorge hängt ab von:

  • der Krebsart und Ausbreitung (Staging)
  • dem Krankheitsverlauf des Patienten
  • Nebenwirkungen und Spätfolgen
  • dem Allgemeinzustand des Patienten

Zur onkologischen Nachsorge gehören neben körperlichen Untersuchungen ebenso die psychosozialen Folgen der Erkrankung. Dazu gehören chronische Erschöpfung, Angstzustände, Depressionen, Schwierigkeiten bei der Integration in den Alltag, Orientierungslosigkeit, Existenzängste, Annehmen eines neuen Körperbilds u.v.m. Hierfür gibt es ebenfalls geeignete Beratungs- und Therapiemöglichkeiten gesucht werden, die durch den Arzt vermittelt werden können.

Wichtig zu wissen: bei erblichen Krebserkrankungen (z.B. erblicher Brust- oder Darmkrebs) gibt es spezielle, intensivierte Früherkennungsprogramme.

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Zuletzt geändert am: 14.10.2024
Autor
Expertengremium Onkologie

Hauptautor: Dr.med. Wolfgang Abenhardt - Facharzt für Hämatologie und Onkologie

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Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe & AWMF (2019) Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, Langversion 2.1. http://www.leitlinienprogrammonkologie.de/leitlinien/kolorektales-karzinom; Letzter Abruf: 04.05.2021

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Schmoll, HJ., Höffken, K. & Possinger, K. (2006) Kompendium Internistische Onkologie Standards in Diagnostik und Therapie.

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