Nach der Anmeldung in einem präzisionsonkologischen Programm wird die erweiterte molekulare Untersuchung des Tumorgewebes durchgeführt. Die in spezialisierten Laboren durchgeführte molekulare Diagnostik zielt darauf ab, genetische Veränderungen im Tumorgewebe nachzuweisen, die zur zielgerichteten Therapie genutzt werden können.
Darauf aufbauend erfolgt die Diskussion des individuellen Falls in fachübergreifenden molekularen Tumorboards. Dabei wird das Wissen verschiedener Fachrichtungen genutzt, um die gewonnenen Untersuchungsergebnisse in das Gesamtbild der Erkrankungssituation zu integrieren und mögliche neue, maßgeschneiderte Behandlungsoptionen aufzuzeigen. Die identifizierten Veränderungen des Tumors werden auf ihre Relevanz bei der Entstehung und Behandlung der individuellen Krebserkrankung begutachtet und in wissenschaftlichen Datenbanken und Literatur recherchiert.
Anschließend wird der Empfehlungsbeschluss an den anmeldenden Arzt versandt und mit dem Patienten besprochen, sodass ein individueller Therapieplan, gegebenenfalls im Rahmen von klinischen Studien, erstellt werden kann. Sobald die Tumorprobe im Labor eingetroffen ist, kann die Durchführung der umfassenden molekularen Diagnostik und deren Diskussion in einem Expertengremium etwa vier Wochen Zeit in Anspruch nehmen.